Am 15.7.2012 ist
eine Jupiterbedeckung durch den Mond angesagt. Bis jetzt hatte ich
nie das Glück, so etwas zu beobachten, heute könnte es
aber werden. Die Wetteraussichten sind sehr gemischt, trotzdem packe
ich am Vorabend die Instrumente ins Auto und stelle den Wecker auf
2:45 Uhr... In der Nacht werde ich schon vorher wach, die Sterne
funkeln durchs Fenster. Pünktlich stehe ich auf und wecke meinen
Neffen, der das seltene Schauspiel mit ansehen will. Als wir losfahren,
hat es sich zugezogen, nur hoch am Himmel ist ein Stern zu sehen.
Unser Beobachtungsplatz wird der Modellflugplatz in Ragow sein,
hier werden wir auf einem Hügel mit ausgezeichneter Sicht zum
Horizont das Ereignis beobachten. Die Helligkeit durch das nahe
Berlin stört dabei nicht. Nach dem Aufbau des Teleskops und
dem Fokussieren der Kamera am Funkturm KW warten wir ab. Die Wolken
ziehen rasch von Südwesten über uns hin. Eine große
Wolkenlücke scheint sich in die gewünschte Richtung zu
bewegen. Plötzlich ist der Mond zu sehen und Johannes sieht,
noch vor mir, den Jupiter unmittelbar am Mond leuchten. Schnell
wird das Fernrohr positioniert und das erste Foto aufgenommen. Kaum
sind die ersten Bilder "im Kasten", zieht es sich wieder
zu. Ein breites Wolkenband zieht am Mond vorbei. Rechtzeitig vor
dem ersten Kontakt haben wir aber wieder super Sicht und jetzt folgen
mehrere Aufnahmen bis zum Verschwinden des Jupiter. Zwischendurch
sehen wir immer wieder durch den Sucher, um zu beobachten, wie das
Ereignis voranschreitet. Als der Jupiter vollständig bedeckt
ist, nehme ich auch den Rest des Mondes und die Venus auf, dann
heißt es abwarten. Nach etwa 25 Minuten wird es wieder interessant.
Der Jupiter wird wieder an der dunklen Seite des Mondes erscheinen.
Jetzt aber kommen dichtere Wolken und die Hoffnung, noch etwas zu
sehen, sinkt. Den vierten Kontakt verpassen wir, kurz danach gelingt
es noch mal Jupiter zu fotografieren, dann schließen sich
die Wolken. Wir bauen ab und fahren nach Hause. Dort angekommen,
sehen wir, vom Hof aus, die Mondsichel wieder durch die Wolken schimmern,
nur, um Jupiter mit dem bloßem Auge zu sehen, ist es schon
zu hell. Gegen 5 Uhr legen wir uns wieder hin und holen etwas Schlaf
nach. |