mein erster Phonograph:

Vermutlich ein Nachbau des Columbia Graphophone B aus Deutschland
Schalldose, Trichter und Trichteraufnahme sind Replikate.


Das Gerät ist sehr einfach aufgebaut, besitzt aber eine Spindelführung der Schalldose. Das Werk läuft relativ laut und die Wiedergabe ist eher bescheiden. Es können nur 2-Minuten Walzen abgespielt werden. Diese Geräte wurden um die Jahrhundertwende 1900 gebaut. So sahen Geräte der unteren Preisklasse aus. Noch einfacher sind die spindellosen Phonographen (Lyra/Puck) - einen solchen habe ich jedoch nicht in meiner Sammlung.

Lindström Parlograph

Der Parlograph besitzt einen elektrischen Antrieb. Zur Absenkung des Einschaltstromes ist eine Kohlefadenlampe in Reihe geschaltet. Der Phonograph hat eine Aufnahme- und Wiedergabefunktion.
Die Konstruktion ist im Vergleich zum Phonographen im oberen Bild extrem solide.
Allerdings ist er wegen der geringeren Drehzahl und des abweichenden Vorschubs der Schalldose nicht zum Abspielen von Musikwalzen geeignet. Das Gerät wurde in der Praxis mit einem Sprechschlauch betrieben, der wir ein Mikrophon gehalten wurde. Zum Abhören wurde ein Hörschlauch benutzt, der einem Stethoskop ähnelt.

Hier der Vergleich zwischen einer Diktier-Walze für den Parlographen (links) und einer Standard-Walze (rechts) Die Diktierwalze ist wesentlich länger als die Standard-Walze und läuft mit geringerer Drehzahl. So läßt sich die Aufnahmezeit wesentlich verlängern.
Diese Diktierwalze ist unbespielt, um sie zu besprechen, sollte sie leicht erwärmt sein. Nach Gebrauch können diese Walzen mit einer speziellen Vorrichtung abgeschliffen und mehrmals wiederverwendet werden.


Mittlerweile habe ich festgestellt, daß dieser Parlograph ein recht verbreitetes Diktiergerät war.
Links zum Parlographen:
Deutsches Historisches Museum
Uni Halle

Edison "Standard"


Das ist mein bestes Stück, zwar nur zum Abspielen der 2-Minuten-Walzen geeignet, aber absolut solide gebaut und mit einem überraschend guten Klang! Gebaut wurde dieser Phonograph um 1902 und kostete ohne Trichter damals ca. 20 $.

 Edison Amberola 30 Phonograph

Der Name wurde vom Anschaffungspreis abgeleitet: 30,- $.
Dieses Gerät stellt den Abschluß der Entwicklung der Edison Phonographen dar. Es wurde bis 1916 produziert und spielte ausschließlich 4- Minuten Walzen
Der Trichter ist schwenkbar im Gehäuse untergebracht und wird durch die Verkleidungen völlig verdeckt (Die obere Abdeckung ist hier entfernt. Als Abtastsystem wird hier im Unterschied zu den früheren Phonographen ein Diamant verwendet.
Eine Lautstärkeregelung ist hier nicht vorgesehen. Edison durfte keine Klapptürchen auf Grund von Patentrechten verwenden


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